Unsere Antworten auf häufige Fragen

Hier haben wir Infor­ma­tio­nen zu wich­ti­gen Fra­gen zusam­men­ge­stellt, die immer wie­der gestellt wer­den. Sie wol­len mehr wis­sen oder direkt mit uns reden? Dann rufen Sie uns an und ver­ein­ba­ren Sie ein kos­ten­lo­ses Bera­tungs­ge­spräch!

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Bauen mit Stroh als Baustoff — ist das anerkannt?

Stroh ist ein Bau­stoff mit lan­ger Tra­di­ti­on. Mit Stroh­bal­len wird seit der Erfin­dung der Stroh­bal­len­pres­se im 19. Jahr­hun­dert gebaut. Seit 2006 ist Stroh in Deutsch­land ein bau­auf­sicht­lich aner­kann­ter Bau­stoff. Das ältes­te stroh­ge­dämm­te Haus in Euro­pa steht seit 1921 in Frank­reich.

Gibt es Besonderheiten bei der Baugenehmigung?

Die Bau­ge­neh­mi­gung eines stroh­ge­dämm­ten Gebäu­des erfolgt wie bei ande­ren Gebäu­den, wenn als Bau­pro­dukt aus­ge­wie­se­ne Bau­stroh­bal­len ver­wen­det wer­den. Andern­falls muss eine Zustim­mung im Ein­zel­fall erwirkt wer­den.

Baustroh: Welche Eigenschaften sollte es haben?

Das Stroh muss tro­cken sein und darf nicht schimm­lig rie­chen. Die Hal­me des Strohs soll­ten mög­lichst lang und wenig beschä­digt sein (nicht klein­ge­häck­selt).

Der Stroh­bal­len soll mög­lichst quad­er­för­mig sein mit gera­den Kan­ten und ebe­nen Ober­flä­chen.

Der Stroh­bal­len soll so fest gepresst sein, dass es nicht oder nur schwer mög­lich ist, eine gestreck­te Hand zwi­schen die ein­zel­nen Stroh­schich­ten zu.

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Wie steht es mit dem Brandschutz?

Dies ist die häu­figs­te Fra­ge: Bau­en mit Stroh? Brennt das nicht lich­ter­loh?

Loses Stroh ist leicht ent­flamm­bar. Bei ver­dich­te­tem Stroh z. B. in Form von Stroh­bal­len sind die Hal­me durch die Pres­sung von Sau­er­stoff­zu­fuhr abge­schlos­sen (Tele­fon­buch­ef­fekt). Dadurch gilt das Mate­ri­al als nor­malent­flamm­bar genau wie Holz auch. Außer­dem wird das Stroh immer ver­klei­det und das stroh­ge­dämm­te Bau­teil kann so übli­che Brand­schutz­an­for­de­run­gen wie F30, F90 und K60 erfül­len. Sie­he auch Stroh­bau­richt­li­nie, Abschnitt 3.1.2.

Feuchtigkeit und Schimmel — ein Problem?

Stroh ist — wie ande­re Bau­stof­fe auch — feuch­te­emp­find­lich und muss des­halb stets vor Feuch­te geschützt wer­den, auch wäh­rend des Bau­pro­zes­ses. Fach­ge­recht errich­te­te stroh­ge­dämm­te Gebäu­de sind feuch­te­tech­nisch sicher und schim­meln nicht. Die bau­li­chen Anfor­de­run­gen dafür sind erforscht und bau­auf­sicht­lich aner­kannt.

Welche Ballenformate sind geeignet?

Üblich sind Bau­stroh­bal­len mit Abmes­sun­gen von ca. 85cm x 47cm x 35cm. Außer­dem gibt es das For­mat 80cm x 36cm mit varia­bler Län­ge.

Mäuse und Ungeziefer — eine Gefahr?

Bei fach­ge­recht aus­ge­führ­ten Stroh­bal­len­bau­tei­len ist das Stroh durch das lücken­lo­se Ver­schlie­ßen der Ober­flä­chen des Bau­teils mit Putz oder ande­ren Beklei­dun­gen gegen das Ein­drin­gen von Mäu­sen und ande­rem Unge­zie­fer geschützt. Ein stroh­bau­spe­zi­fi­sches Mäu­se­pro­blem gibt es nicht!

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Wie schützt Strohbau das Klima?

Durch das Bau­en mit Stroh wird das Kli­ma drei­fach geschützt!

Beim Getrei­de­wachs­tum wird der Atmo­sphä­re CO2 ent­zo­gen und im Stroh für die gesam­te Nut­zungs­dau­er des Gebäu­des gespei­chert.

Bei der Her­stel­lung von Bau­stroh­bal­len wird im Ver­gleich mit ande­ren Bau­stof­fen nur mini­mal Ener­gie ver­braucht und CO2 aus­ge­sto­ßen.

Als Wär­me­däm­mung spart das Stroh im Gebäu­de­be­trieb Heiz­ener­gie ein.

Eine Öko­bi­lanz­stu­die kommt zu dem Ergeb­nis, dass Stroh­bal­len­bau beson­ders nach­hal­tig ist, denn mit der Men­ge an Ener­gie, die für die Her­stel­lung eines kon­ven­tio­nel­len Mas­siv­baus benö­tigt wird, kann man einen Stroh­bau errich­ten und 69 Jah­re behei­zen (Bro­schü­re „Stroh­ge­dämm­te Gebäu­de“, Hrsg. Fach­agen­tur Nach­wach­sen­de Roh­stof­fe, S. 10.).

Konkurrenz zur Landwirtschaft?

Nimmt das Bau­en mit Stroh der Land­wirt­schaft nicht das Stroh weg?

Das jähr­lich in Deutsch­land nach­wach­sen­de Stroh wür­de für mehr als 100.000 Ein­fa­mi­li­en­häu­ser rei­chen.

Außer­dem ist die Nut­zung von Stroh als Bau­ma­te­ri­al beson­ders hoch­wer­tig und am Ende der Nut­zungs­dau­er eines Stroh­bal­len­baus kann das ver­bau­te Stroh wei­ter­ver­wen­det wer­den, z. B.  als Ein­streu oder als Brenn­stoff.

Konventionelles Stroh oder Bio-Stroh?

Ist kon­ven­tio­nel­les Stroh oder Bio-Stroh bes­ser zum Bau­en geeig­net?

Ist kon­ven­tio­nel­les Stroh oder Bio-Stroh bes­ser zum Bau­en geeig­net?

Sowohl kon­ven­tio­nel­les als auch Bio-Stroh kann zu Bau­stroh­bal­len gepresst wer­den. Bio-Stroh hat oft einen Anteil an Bei­kräu­tern, da die­se nicht durch Spritz­mit­tel besei­tigt wer­den.

Bei Mes­sun­gen des Schaf­stoff­ge­halts von Stroh­bal­len wur­de kein signi­fi­kan­ter Unter­schied zwi­schen der Ver­wen­dung von kon­ven­tio­nel­lem Stroh und Bio-Stroh fest­ge­stellt. Zudem bewirkt die Ver­klei­dung auf der Raum­in­nen­sei­te eine Abschot­tung zur Raum­luft.

Quel­le: Mas­ter­ar­beit von Eyleen Göbel zum The­ma “Bau­bio­lo­gi­sche Unter­su­chun­gen von Stroh und die mög­li­che Bedeu­tung für das Raum­kli­ma”

Angenehmes Raumklima — warum?

Holz und Stroh und beson­ders Lehm kön­nen Feuch­tig­keit aus der Raum­luft auf­neh­men und wie­der abge­ben. So ent­steht ein Raum­kli­ma mit einer aus­ge­gli­che­nen Luft­feuch­tig­keit, das als ange­nehm emp­fun­den wird.

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Gibt es Regeln für fachgerechtes Bauen mit Stroh?

Fach­ge­rech­ter Stroh­bal­len­bau wird in der Stroh­bau­richt­li­nie des Fach­ver­bands Stroh­bal­len­bau Deutsch­land e. V. beschrie­ben.

Sind strohgedämmte Häuser überhaupt stabil?

Die Geschich­te vom Wolf und den drei Schwein­chen ist ein eng­li­sches Mär­chen. Fach­ge­recht gebau­te Häu­ser mit Stroh­däm­mung sind so sta­bil, sicher und lang­le­big wie ande­re Häu­ser auch. Bei­spie­le dafür gibt es u. a. in der Bro­schü­re „Stroh­ge­dämm­te Gebäu­de”.

Wird das Stroh vor dem Einbau behandelt?

Nein. Die Stroh­bal­len wer­den so ver­baut, wie sie gepresst wur­den – ob auf dem Acker oder in einer Umpress­an­la­ge. Die gel­ben Qua­der wer­den mit kei­ner­lei Mit­teln behan­delt. Sie sind Natur pur!

Auch wenn die Bal­len ein­ge­la­gert und zu einem spä­te­ren Zeit­punkt ver­baut wer­den, brau­chen sie kei­ne “eigen­schafts­ver­bes­sern­den Zusät­ze“ oder ande­re Behand­lun­gen. Das gilt für kon­ven­tio­nel­les Stroh genau­so wie für Bio-Stroh.

Welche Strohsorten sind geeignet?

Übli­che Stroh­sor­ten wie Wei­zen, Rog­gen, Din­kel, Tri­ti­cale, Gers­te kön­nen ver­wen­det wer­den. Hafer hat eine zu wei­che Halm­struk­tur.

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Welche Verkleidung der Gebäude ist geeignet und empfohlen?

Stroh kann direkt ver­putzt wer­den, mit Kalk außen, innen mit Lehm oder auch außen, wenn der Lehm­putz mit einer Holz­scha­lung vor Wit­te­rung geschützt ist. Auch ande­re im Holz­rah­men­bau übli­che Ver­klei­dun­gen sind mög­lich.

Verputzung innen: Warum Lehm?

War­um sind Stroh­bal­len­bau­ten innen meist mit Lehm ver­putzt?

Bau­stroh­bal­len sind Wand­bild­ner, Wär­me­dämm­stoff und Putz­trä­ger. Indem sie die­se drei Funk­tio­nen erfül­len, sind sie ein beson­ders leis­tungs­fä­hi­ger Bau­stoff. Außer­dem ent­steht bei direk­ter Ver­put­zung ein denk­bar ein­fa­cher Wand­auf­bau mit einem durch den Lehm aus­ge­gli­che­nen Raum­kli­ma.

Was sagen die Gebäudeversicherungen?

Bei einer Ver­si­che­rungs­an­fra­ge soll­te der Bau­stoff Stroh kei­ne Rol­le spie­len. Die Prä­mie der Bau­we­sen­ver­si­che­rung rich­tet sich übli­cher­wei­se nach den Bau­kos­ten und nicht nach den ver­wen­de­ten Bau­ma­te­ria­li­en.

Wie gut ist die Wärmedämmung durch Stroh?

Der Bemes­sungs­wert der Wär­me­leit­fä­hig­keit von Bau­stroh beträgt 0,049W/(m*K).

Mit einer Wär­me­däm­mung aus Stroh­bal­len las­sen sich alle gän­gi­gen Dämm­stan­dards errei­chen. Es gibt zahl­rei­che Stroh­bal­len­bau­ten, die den Pas­siv­h­aus­stan­dard erreicht haben z.B. Haus St. Wuni­bald in Bay­ern. Sie­he auch Stroh­bau­richt­li­nie, Kapi­tel 3.2.

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Wie gut ist der sommerliche Wärmeschutz durch Stroh?

Stroh kann Wär­me (bzw. Käl­te) spei­chern und ist im Ver­gleich zu ande­ren Dämm­stof­fen rela­tiv schwer.

Die mit Stroh gedämm­ten Bau­tei­le puf­fern Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen, beson­ders im Som­mer zwi­schen hohen Tem­pe­ra­tu­ren tags­über und nied­ri­ge­ren Tem­pe­ra­tu­ren nachts. So bleibt es bei hohen Außen­tem­pe­ra­tu­ren ver­halt­nis­mä­ßig kühl im Gebäu­de.

Bild: © Thors­ten Scherz Foto­gra­fie | www.thorstenscherz.de