Forschung und Entwicklung

Zur Entwicklung der Strohballenbauweise in Deutschland

Stroh­bal­len­bau begann nach der Erfin­dung der Stroh­bal­len­pres­se im mitt­le­ren Wes­ten der USA Ende des 19. Jahr­hun­derts. Die ältes­ten Stroh­bal­len­bau­ten dort sind ent­spre­chend deut­lich über hun­dert Jah­re alt sind.

In Deutsch­land wur­den die ers­ten Stroh­bal­len­bau­ten in den 80er Jah­ren errich­tet. 2002 wur­de der Fach­ver­band Stroh­bal­len­bau Deutsch­land e. V. (FASBA) in Sie­ben Lin­den gegrün­det. Dort wur­de auch in zahl­rei­chen Bau­pro­jek­ten die heu­te über­wie­gend prak­ti­zier­te Boh­len­stän­der­bau­wei­se ent­wi­ckelt. Hier­bei sind Stroh­bal­len und Holz­rah­men in den Abmes­sun­gen exakt auf­ein­an­der abge­stimmt.

Nationale Förderprojekte zum Strohballenbau

In zwei gro­ßen För­der­pro­jek­ten konn­te der Fach­ver­band Stroh­bal­len­bau Deutsch­land e.V. (FASBA) für Bau­stroh eine bau­auf­sicht­li­che Aner­ken­nung errei­chen und 2014 die Stroh­bau­richt­li­nie als Fach­re­gel­werk ver­öf­fent­li­chen.

Förderprojekt der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

Pro­jekt­the­ma:
Stroh­bal­len­bau 2012 — 2013.
Erwei­ter­te Zulas­sung, Qua­li­täts­si­che­rung und Stroh­bau­richt­li­nie

Förderprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Pro­jekt­the­ma:
Grund­la­gen zur bau­auf­sicht­li­chen Aner­ken­nung der Stroh­bal­len­bau­wei­se — Wei­ter­ent­wick­lung der last­tra­gen­den
Kon­struk­ti­ons­art und Opti­mie­rung der bau­phy­si­ka­li­schen Per­for­mance

 

Mehrgeschossiger und innerstädtischer Strohbau nimmt zu

In den letz­ten Jah­ren hat es an ver­schie­de­nen Stand­or­ten in Deutsch­land grö­ße­re Stroh­bal­len­bau­pro­jek­te gege­ben, u. a. in Verden/Aller, Lüne­burg, Ber­lin, Schwe­rin, Plank­stet­ten und bei Frei­burg (sie­he Refe­ren­zen).

Der der­zeit höchs­te Stroh­bal­len­bau ist das fünf­ge­schos­si­ge Büro­ge­bäu­de des Nord­deut­schen Zen­trums Nach­hal­ti­ges Bau­en in Verden/Aller (sie­he Foto). Der der­zeit größ­te mehr­ge­schos­si­ge, lehm­ver­putz­te Woh­nungs­bau ist das Wohn­pro­jekt quer­beet mit 40 Wohn­ein­hei­ten in Lüne­burg.

Als ers­ter öffent­li­cher Stroh­bal­len­bau ent­steht der­zeit das Hort­ge­bäu­de der Anne-Frank-Grund­schu­le in Lüne­burg.

Strohballenbau ist marktreif

Die Stroh­bau­wei­se ist umfas­send erforscht und ihre Qua­li­tä­ten sind nach­ge­wie­sen. Mit dem gestie­ge­nen Bewusst­sein dafür, dass Bau­en zukünf­tig deut­lich nach­hal­ti­ger wer­den muss, ist Stroh­bal­len­bau dafür mit sei­ner her­vor­ra­gen­den Öko­bi­lanz rele­vant.

Für eine wei­te­re Ver­brei­tung der Bau­wei­se braucht es nach wie vor mehr Nach­fra­ge durch Bau­herr­schaf­ten und mehr Fach­leu­te in Pla­nung und Aus­füh­rung.